Zaubernuss (Hamamelis virginiana)

Familie der Zaubernussgewächse (Hamamelidaceae)                   

Botanisches: langsam wachsender Strauch bis 5 m Höhe, ähnelt sehr unseren Haselsträuchern. Die gelben Blütenbüschel erscheinen im Januar bis Februar und sind mit ihren sehr langen, schmalen Blütenblättern besonders im Spätwinter sehr auffällig. Die Früchte reifen im Sommer; es bildet sich eine zweiteilige Samenkapsel, die in der Samenreife in August und September die Samen bis zu 10 m weit schleudert.

Standort: In Nordamerika vor allem an der Ostküste heimisch, bevorzugt der Hamamelisstrauch sandige, eher kalkarme Böden und braucht einen sonnigen, bis halbschattigen Standort.

In Europa wird er gerne in Gärten und Parks angepflanzt und ist bis -35°C extrem frostsicher!

Sammelzeit:  Rinde April bis August, Blätter: September bis Oktober.

Da es keine wildwachsenden Pflanzen gibt, sollte man die Besitzer fragen ob man einige Äste oder Blätter abschneiden darf!

Inhaltsstoffe: Gerbstoffe  in der Rinde besonders Tannine und in den Blättern Catechine, ätherische Öle, Hamamelin, Flavonoide, Ellagsäure

Verwendung in der Heilkunde: Die Indianer Nordamerikas schätzen die Heilkraft der Hamamelis schon seit sehr langer Zeit. Rinden und Blätter werden gegen Hautleiden wie schlecht heilende Wunden, Ekzeme, trockene, juckende oder schorffende Haut, Akne, Entzündungen der Mundschleimhaut Krampfadern, Hämorrhoiden und Durchfall eingesetzt. Adstringierende (= zusammenziehende Wirkung).

Hamamelis-Tee: 1 TL getrocknete Hamamelisblätter mit einer Tasse kochenden Wassers überbrühen und 10 Min. ziehen lassen. Bei Durchfall 1-2 Tassen pro Tag trinken, bei Krampfadern und Hämorrhoiden 1-3 Tassen pro Tag. Bei Entzündungen im Mund und Rachenraum bis zu 6-mal am Tag gurgeln.

Diesen Tee kann man auch als Gesichtswasser z.B.  bei Akne verwenden, dann sollte er aber täglich frisch aufgebrüht werden.

Für Waschungen und Bäder nimmt man 1 EL getrocknete Blätter oder getrocknete Rinde auf 1 Tasse kochendes Wasser. Die entzündeten Hautstellen werden für 20 min. mit in den Sud getauchten Kompressen bedeckt oder für 20 Min. in ein Teilbad getaucht,

Hamamelis-Tinktur: Man gibt Hamamelisblätter oder Hamamelisrinde in ein Schraubdeckelglas und übergießt sie mit Doppelkorn, Wodka oder Weinbrandt (sollte mindestens 35 % haben!) bis alles gut bedeckt ist. Die Mischung soll verschlossen 4-6 Wochen ziehen, dann durch ein Tuch abseihen und in einer dunklen Flasche aufbewahren. Man nimmt  1-3-mal tgl. 10-40 Tropfen ein, oder tupft die Tinktur auf die betroffene Hautpartien.

Hamamelis-Ölauszug: für einen Ölauszug gibt man Hamamelis-Rinde und -Blätter in eine Metallschüssel bedeckt alles mit Olivenöl, erwärmt das Ganze im Wasserbad und lässt es für 2 Stunden sanft köcheln.

Den Hamamelis-Ölauszug kann man direkt zur Körperpflege einsetzen, oder damit eine Creme oder Salbe selbst herstellen.

Wissenschaftliche Studien haben die Wirksamkeit der Hamamelis offiziell belegt, daher wird Hamamelis in der Heilkunde häufig verwendet.